Waldbrandübung 2008

Alarm: Ein Wald steht in Flammen

    Acht Feuerwehren rücken zur Großübung aus

     Am Sonnabend fand im Amt Goldberg-Mildenitz eine Großübung aller
     acht Feuerwehren statt. Es galt, einen Waldbrand im Revier Jellen des
     Forstamtes Sandhof zu bekämpfen. Fast zwei Stunden lang waren 92
     Kameraden im Einsatz.

     Es ist Sonnabendmorgen, doch für Amtswehrführer Erwin Hennich und
     seinen Stellvertreter Alois Blaeske vom Amt Goldberg-Mildenitz heißt es,
     früh aufzustehen. Heute soll eine lange geplante Großübung aller zum
     Amt gehörenden Freiwilligen Feuerwehren stattfinden. Beide Männer
     treffen sich nahe der Übungsstelle, die mit dem Forstrevier Jellen
     ausgesucht wurde. Weitere Männer aus der Übungsleitung gesellen sich
     hinzu, ebenso Revierförster Jörg Schröder. Es ist kurz vor acht Uhr, die
     Vorbereitungen sind abgeschlossen und um 7.49 Uhr wird die Integrierte
     Leitstelle Westmecklenburg in Schwerin informiert. Diese löst zwei
     Minuten später den Alarm für die Wehren in Goldberg, Wendisch Waren
     und Neu Poserin aus.

     Mit Martinshorn und Blaulicht zum Einsatzort

     Die Sirenen heulen in den Orten und rufen die Kameraden zu den
     Gerätehäusern. Da bleibt alles andere liegen, das Private wird
     verschoben, die Frau beim gemeinsamen Wochenendeinkauf allein
     gelassen - jetzt brauchen andere die Hilfe der Blaumänner.
     In den Gerätehäusern heißt es: Waldbrand bei Wooster Teerofen!
     Bei den Temperaturen und den ausbleibenden Niederschlägen ist das
     durchaus möglich. Mit Blaulicht und Martinshorn geht es zum Einsatzort,
     nicht ahnend, was auf die Kameraden zukommt. Was ihnen jetzt durch
     den Kopf geht, ist kaum zu beschreiben, denn jeder Einsatz ist anders.
     Auch so ein Waldbrand kann durch Wind plötzlich seine Richtung ändern,
     durch die Trockenheit brennt alles wie Zunder.

     Nur 13 Minuten nach dem Sirenengeheul, es ist 8.04 Uhr, treffen die
     Kameraden aus Neu Poserin als erste am Einsatzort ein. Nur drei Minuten
     später sind es die Wendisch Warener, die ankommen. Hier legt sich die
     Aufregung, nun wird klar: Es ist eine Übung.
     Während die Amtswehrführung die Zeiten fürs Protokoll festhält und
     aufmerksam das Geschehen verfolgt, werden die Kräfte eingeteilt.
     Auf Grund der angenommenen Verhältnisse werden vor Ort zwei
     Leitungsabschnitte gebildet.

     Hartmut Possehl, Wehrführer aus Wendisch Waren, übernimmt die
     Leitung an der angenommenen Brandstelle, während Neu Posserin
     Wehrführer Reinhold Witt an der rund 800 Meter entfernten
     Wasserentnahmestelle Regie führt. Das vorgegebene Szenario erfordert
     weitere Hilfe -um 8.15 Uhr werden die Wehren in Langenhagen,
     Dobbertin, Techentin, Diestelow und Mestlin angefordert.

     „Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Wehren, der Aufbau der
     Wasserstelle und der Funkbetrieb sind einige der Faktoren, die wir
     überprüfen wollen", erzählt unterdessen der Amtswehrführer. Den Alarm
     hat auch der Jagdaufseher Manfred Pietz gehört und eilt den
     Feuerwehren hinterher. „Wer weiß, vielleicht brauchen die Kameraden
     Hilfe, schließlich kenne ich mich gut aus und Ortskenntnisse sind auch
     wichtig", lautet seine Begründung. Erleichtert erfährt er vor Ort vom
     Revierförster, dass es sich um eine Übung handelt.

     Nacheinander rücken weitere Wehren an

     „Auch wenn wir in diesem Bereich die Waldbrandwarnstufe l haben,
     so ist ein Waldbrand immer gefährlich", meint der Forstexperte. Er staunt
     über das Engagement der Männer und Frauen.

     „Was die ehrenamtlich in der Freizeit leisten, ist schon enorm. Es sind
     auch viele junge Leute dabei", zollt er den Blaumännern seine
     Anerkennung.

     Inzwischen, es ist 8.38 Uhr, treffen die Dobbertiner Kameraden ein,
     ihnen folgen im Minutenabstand die Wehren aus Diestelow, Langenhagen
     und Techentin. Hartmut Possehl teilt sie ein. Jeder Handgriff sitzt.
     Hier zeigt sich, welche Wehr die Ausbildung ernst nimmt und sie
     regelmäßig durchführt. Da die Mestliner noch nicht vor Ort sind, werden
     sie nachalarmiert und treffen um 8.58 Uhr ein.

     Reinhold Witt organisiert derweil am Großen Langhagensee die
     Wasserentnahme. Die 800 Meter lange Wasserleitung steht, das
     Saugrohr ist im See und die Tragkraftspritze (TS) fördert rund 800 Liter
     pro Minute. Nach acht Minuten ist die Goldberger Maschine defekt und
     fördert nicht mehr. Sofort wird reagiert und fünf Minuten später ist die TS
     der Langenhagener Wehr im Einsatz;

     Erkannte Mängel werden detailliert ausgewertet

     Um 9.20 Uhr beendet Amtswehrführer Erwin Hennich die Übung.
     Detlef Halfmann von der Feuertechnischen Zentrale in Dargelütz tauscht
     vor Ort die gebrauchten Schläuche. „So brauchen die Wehren nicht
     einzeln in Dargelütz tauschen und sind gleich nach der Übung wieder
     einsatzbereit für den Ernstfall.

     Das spart zudem Kosten", erklärt Hennich. Bei der abschließenden
     Auswertung wurde von ihm der Ablauf gelobt. Alles habe gut geklappt
     und die erkannten Mängel werden im Detail noch ausgewertet, vor allem
     war die Disziplin sehr gut. In Abstimmung mit der Forst sollen die
     Wasserentnahmestellen demnächst besser gekennzeichnet werden,
     lautete eine Erkenntnis aus der Übung.

     Damit trotz der Übung die Einsatzbereitschaft für einen Ernstfall
     gewährleistet ist, wurde eine komplette Mannschaft eines Goldberger
     Löschfahrzeuges in Bereitschaft gehalten. Sie griffen in das
     Übungsgeschehen nicht mit ein, verfolgten dieses aber sehr interessiert.

 

     Artikel aus der Schweriner Volkszeitung vom
     07.07.2008


    

Einsatz an Schläuchen: Das Tanklöschfahrzeug
aus Dobbertin wird mit Wasser betankt.

 

   

Bei der Großübung übernehmen die Kameraden
aus Wendisch Waren erste Löscharbeiten.


     Fotos und Artikel von Michael-Günther Bölsche

 

 

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