Autowerkstatt vom Feuer vernichtet
Vorwurf an Leitstelle: Nach Dobbin sei minutenlang gesucht worden
Dobbin Der Brand einer privaten Autowerkstatt in Dobbin bei Dobbertin
am Dienstagabend sorgte für einen Großeinsatz der Feuerwehren des
Amtes Goldberg-Mildenitz.
Die Kameraden der Wehren in Dobbertin und Goldberg wurden gegen 20.46 Uhr
alarmiert. Als die ersten Kameraden vor Ort eintrafen, war klar, dass weitere Hilfe
nötig sei. So wurden die Löschgruppen in Wendisch Waren und Diestelow sowie
Wehren in Mestlin und Sternberg angefordert. „Die Sternberger vor allem wegen
der Drehleiter, da mit Reet gedeckte Nachbarhäuser in Gefahr waren“,
so Einsatzleiter Ulf Maaß von der Goldberger Wehr. Der Funkenflug war in der Tat
nicht zu unterschätzen. Aber die Sternberger brauchten nicht mehr eingreifen.
Zum Glück gab es diesmal weniger Probleme mit der Wasserversorgung als noch
beim Putenstallbrand am Montag (SVZ berichtete), da ein Hydrant im Ort genutzt
werden konnte. Dennoch waren die Goldberger Kameraden vom Pech verfolgt.
„Unser Löschfahrzeug LF16/TS ist mit Motorschaden unterwegs liegen geblieben.
Jetzt haben wir nur noch ein Löschfahrzeug, das LF 16/12 einsatzfähig“,
sagt der Wehrführer Maaß. Ob damit die Einsatzbereitschaft noch aufrecht
erhalten werden kann, bleibt an diesem Abend offen…
Zumindest zu diesem Einsatz reicht Dank der vielen Wehren und des Hydranten
die vorhandene Technik aus und so kann die Brandbekämpfung aufgenommen
werden. Die kleine Werkstatt, sie wurde erst im Jahre 2005 von der Familie
Hanske aufgebaut, ist aber nicht zu retten. Haushoch lodern die Flammen in den
Abendhimmel, Funken fliegen auf die reetgedeckten Nachbarhäuser.
Durch das sofortige Kühlen kann ein Übergreifen der Flammen aber verhindert
werden, ebenso auch auf das nachbarliche Wohnhaus, welches nur wenige Meter
neben dem Brandherd.
„In der Werkstatt befanden neben der nötigen Technik zwei Fahrzeuge, ein Pkw
Opel und ein Oldtimer Triumph. Das ist alles vernichtet“, sagen Carola und
Uwe Hanske. Beide waren kurz vor dem Brandausbruch nach Hause gekommen,
als die Frau wenig später Rauch aus der Werkstatt austreten sah.
Zwar versuchte ihr Mann Uwe noch mit dem Feuerlöscher etwas zu retten,
aber er hatte keine Chance.
Die Familie steht nun vor dem Ruin, schließlich war die Werkstatt ihr Leben.
Schwere Vorwürfe erhebt das Ehepaar in Richtung der Integrierten Leitstelle in
Schwerin. „Wir haben die Notrufnummer 112 gewählt, aber die wussten nicht
wo Dobbin liegt. Wir haben die Adresse mit der Postleitzahl angegeben,
aber die fanden uns nicht im Computer und so sind wertvolle Minuten vergangen“,
sagen die Hanske’s. Ob dadurch der Schaden,
den sie mit etwa 100 000 Euro angeben, minderer ausgefallen wäre, bleibt offen.
Denn durch die Betriebsstoffe und etliche Reifen hatten die Flammen natürlich
reichlich Nahrung. Die Leitstelle weist diesen Vorwurf zurück.
Direkt am Gebäude befindet sich auch eine Überlandleitung, von der das Dorf
seinen Strom bezieht. Diese war durch das Feuer gerissen und so war das Dorf
mit 38 Einwohnern auch noch stromlos. Die WEMAG wurde noch in der Nacht
informiert und war vor Ort. Den Schaden haben sie aber nicht behoben,
„dass würde am nächsten Tag erfolgen“, hieß es.
Zur Schadensursache konnte am Abend noch nichts gesagt werden,
die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen noch am Abend vor Ort aufgenommen.
Michael-Günther Bölsche
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