Mehr als 60 Kameraden von sieben Feuerwehren bei Waldbrandübung nahe Karow
Karow • Eine große Waldbrandübung nahe Karow am Donnerstagabend sollte Aufschluss über die Zusammenarbeit
mehrerer Wehren und Leitstellen über Landkreisgrenzen
hinweg bringen. Fazit: nach rund drei Stunden: Vor allem die Kommunikation klappte deutlich besser als in den
Vorjahren.
Das Übungsgebiet im Forstamt Sandhof
- das private Revier Gut Karow-Hahnenhorst -
liegt direkt an der Landkreisgrenze zu Güstrow.
„Ein eventueller Waldbrand würde sich nicht an
diese Grenzen halten, und so führen wir jährlich
eine derart große gemeinsame Übung in unterschiedlichen
Revieren durch", so Übungsleiter
Ulf Maaß, der Wehrführer in Goldberg ist.
Dennoch hat jede Übung neue Aspekte und wird nicht
zur Routine. Diesmal geht es um die Zusammenarbeit
zweier Leitstellen und das Zusammenwirken aller
Wehren und Kameraden. Bekanntlich ist seit Januar
die Leitstelle in Parchim geschlossen und zur
Integrierten Leitstelle Westmecklenburg nach
Schwerin verlegtworden. Kurz nach 17 Uhr begann
das vorbereitete Szenario: Ein Rückelader der
Forst ist in Brand geraten und das Feuer hat
bereits auf den angrenzenden Hochwald übergegriffen.
Um 17.20 Uhr wird der Alarm für insgesamt sieben Wehren
- zwei im Landkreis Güstrow und fünf im Landkreis
Parchim (Karow, Wendisch-Waren, Neu Poserin,
Goldberg) - ausgelöst.
Kommunikation ist konkreter nicht möglich.
In der Meldung der Leitstelle Güstrow an die
Feuerwehren Krakow am See und Charlottenhof wird
der Hinweis gegeben, dass der Einsatzort etwa zwei
Kilometer vor Karow liege und damit der Landkreis
Parchim bzw. die Leitstelle Schwerin zuständig ist.
Zusätzlich wird auf den unterschiedlichen Funkkanal
hingewiesen. Auch der Alarm der Schweriner
Leitstelle per Computerstimme erfolgt zeitgleich
und wird ergänzt durch die mündlichen Hinweise.
„Konkreter hätte es nicht laufen können, eine sehr
gute Kommunikation", loben die beiden Übungsleiter
Ulf Maaß aus Goldberg und Ralf Ode-brecht von der
Krakower Wehr.
Bereits um 17.38 Uhr sind die Karower Feuerwehrleute
vorOrt, werden von der Forst eingewiesen und
Wehrführer Helmut Welzer übernimmt die
Einsatzleitung. Umgehend werden die ersten Schläuche
an das Löschfahrzeug angeschlossen und die
„Brandbekämpfung" aufgenommen. Ein erster Schreck
für die Karower Kameraden: Nachdem die Schläuche
angeschlossen sind, und der Wasserdruck sich
aufbaut, platzt ein Schlauch und muss nun
ausgewechselt werden. Auch die Kameraden aus
Krakow finden die sehr tief im Wald liegende
Einsatzstelle schnell und sind wenige Minuten nach
den Karowern vor Ort. Dann aber klappt die
Einweisung an neuralgischen Punkten mitten im Wald
nicht mehr und alle weiteren Wehren verfahren sich
und gelangen daher erst relativ spät an den
Einsatzort. „Hier müssen wir deutlich besser
zusammenarbeiten", resümiert der Forstamtsleiter
Frank Zerbe. Alles andere, auch der Aufbau der
Wasserstrecke, klappte dagegen bestens. Dabei war
dies gar nicht so einfach. Zwar führten etliche
Fahrzeuge Wasser mit, doch waren die Tanks relativ
schnell leer. „Hier galt es, eine Wasserstrecke
über knapp zwei Kilometer zum Schwarzen See
aufzubauen. Außerdem wurde mit anderen Fahrzeugen
ein Pendelverkehr aufgebaut", erläutert Ulf Maaß.
Während die angenommenen Flammen per Wasser gelöscht
werden, sind andere Kameraden mit Fächern und
Schaufeln ausgerüstet dabei, den Schwelbrand am
Boden zu bekämpfen. Nach rund drei Stunden ist die
Übung für die mehr als 60 beteiligten Kameraden
beendet.
Dank an die Kameraden für ihren Einsatz
In der anschließenden Auswertung geben die Übungsleiter
weitere wertvolle Hinweise. So sollten
bei derartigen Einsätzen die Einsatzabschnitte
vergrößert und zusätzliche Funkbereiche geschaffen
werden. Sehr gut klappte die fachliche
Inbetriebnahme von Verstärkerpumpen auf der sehr
langen Wasserstrecke. Revierförster Christian
Albrecht dankte abschließend allen für den gezeigten
Einsatzwillen.
Artikel aus der Schwerner Volkszeitung vom
20./21.05.2006
Für den künstlichen Regenbogen durch das Löschwasser
heaben die Kameraden keinen Bick.
Die Goldberger Kameraden bauen
die Wasserstrecke auf.