Waldbrandübung 2007

Dem Waldbrand keine Chance

     Kameraden aus mehreren Wehren trainieren kreisübergreifend den
     Löscheinsatz

     Waldbrände machen vor Verwaltungsgrenzen keinen Halt und so
     trainieren seit mehreren Jahren die Feuerwehren des Landkreises
     Parchim und Güstrow gemeinsam den Einsatz in den meist schwer
     zugänglichen Waldgebieten der Region.


     Es ist Freitag, wenige Minuten nach 17 Uhr: In einem Waldgebiet nahe Kläden,
     im Dreieck zwischen dem Amt Goldberg-Mildenitz, dem Amt Sternberger
     Seenlandschaft sowie dem Landkreis Güstrow gelegen, treffen sich Kameraden
     der Feuerwehr und der zuständigen Forst zu letzten Absprachen. Heute soll die
     seit rund zweiWochen intensive Vorbereitung einer großen Waldbrandübung ihren
     Höhepunkt finden. Der stellvertretende Wehrführer aus Krakow am See
     Remo Schmecht und Goldbergs Wehrführer Ulf Maaß führen den Einsatz
     gemeinsam und lassen sich von den Förstern Uwe Linke und Roland Rünger aus
     dem Revier Sehlsdorf/Schlowe die angenommene Lage erklären.
     „Ziel dieser Übung ist es, die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Wehren zu
     testen. Die Funkstrecke und das Zuführen des dringend benötigten Löschwassers
     gehören zu den Tests dieser Übung", erläutert Ulf Maaß. Erstmals sind auch
     Kameraden des Amtes Sternberger Seenlandschaft in die Übung integriert.
     Um 17.30 Uhr greift Revierförster Uwe Linke zum Handy und wählt die
     Nummer 112 und informiert die Integrierte Leitstelle Westmecklenburg mit einem
     zuvor vereinbarten Codewort: Die Übung kann starten.

     Statt Feierabend ein Einsatz im Wald

     Während sich gerade einige Kameraden mit ihren Familien beim
     Wochenendeinkauf befinden, andere sich auf den Grillabend freuen, ertönen
     um 17.34 Uhr in Dobbertin, Goldberg, Wendisch Waren, Borkow, Dabel,
     Krakow am See und Güstrow die Sirenen und die Alarmpieper der Kameraden
     schlagen an. Umgehend heißt es für die Ehrenamtlichen ihre jeweiligen
     Gerätehäuser aufzusuchen. Derweil jagen schon die ersten Gedanken durch die
     Köpfe: Was ist es diesmal? Wieder ein schwerer Unfall? Oder brennt es auf
     Grund der extremen Trockenheit? Am Gerätehaus angekommen erfahren sie,
     dass es im Mildenitztal nahe Dobbertin brennen soll. Übrigens, der letzte Regen
     wurde in dieser Gegend am 22. März registriert  und es herrscht
     Waldbrandwarnstufe III. Die ersten Fahrzeuge rasen mit Sirene, Blaulicht und
     ihren Besatzungen los. Per Funk erhalten sie aus der Leitstelle weitere Hinweise
     zum Einsatzort. Es ist 17.50 Uhr, als die Dobbertiner als erste im Waldgebiet nahe
     Kläden eintreffen. Von der Einsatzleitung bekommen sie die Lageeinweisung.
     Ein etwa zehn Hektar großer Kiefernjungbestand steht in vollen Flammen, heißt
     es.Noch bevor die anderen eintreffen, beginnen die Kameraden um Wehrführer
     Jörg Scheperski mit der Brandbekämpfung. Im Minutentakt folgen die Wehren
     aus Borkow, Dabel, Goldberg ... Rund 70 Kameraden sind im Einsatz.

     Ein Problem ist die Wasserversorgung

     Ein großes Problem ist die Wasserversorgung, die nächste Entnahmemöglichkeit
     ist die Mildenitz in etwa drei Kilometern Entfernung. Statt eines aufwändigen
     Aufbaus einer Wasserstrecke mit Schlauchleitungen wird ein Pendelverkehr der
     Fahrzeuge eingerichtet. Kameraden aus Goldberg und Krakow am See bereiten
     die Saugpumpen vor und legen Leitungen zu den ankommenden Fahrzeugen,
     die nun wieder voll getankt zur Brandstelle fahren können. Die notwendige
     Funkstrecke zwischen allen Beteiligten wird gewährleistet durch den ELW 2
     aus Güstrow. Andreas Linda ist hier einer der tätigen Kameraden. Dieses
     spezielle Einsatzfahrzeug dient bei dieser Übung als Relaisstelle mitten im Wald.

     Hoffen auf Ausbleiben des Ernstfalls

      Nach rund einer Stunde kann die Übung beendet werden. Güstrows
      Kreisbrandmeister Werner Lorenz zollt allen Beteiligten seinen Dank und hofft
      im Namen aller, dass es möglichst nicht zu einem ernsten Einsatz dieser
      Größenordnung kommen möge. Remo Schmecht aus Krakow und Ulf Maaß
      aus Goldberg nannten einige Mängel wie den Funkverkehr, der nicht so klappte,
      wie es hätte sein sollen. Auch die Bildung von Abschnitten zur besseren
      Übersicht war verbesserungswürdig. „Aber das Ziel als Ganzes wurde erreicht
      und die Übung soll ja Mängel aufzeichnen, damit diese erkannt und abgestellt
      werden können", so Maaß. Beeindruckt zeigte sich auch Revierförster
      Uwe Linke. „Es ist eine große Leistung, zudem freiwillig und es macht mir Freude
      zu sehen, dass unter den Kameraden auch viele junge Leute sind. Das macht
      optimistisch", meinte Linke anerkennend.
      Nach einer kurzen Pause war noch lange kein Feierabend. In den Heimatorten
      galt es, die Fahrzeuge und die Technik wieder für einen möglichen Einsatz fit zu
      machen, denn der kann schon bald kommen...

     Artikel aus der Schweriner Volkszeitung vom
     07.05.2007


         
           Revierförster Uwe Linke (r.) erläutert                Kameraden aus
                  der Einsatzleitung die Lage.                      Wendisch Waren



    
         Die Zusammenarbeit aller Wehren klappte, schnell wurde die
                           "Brandbekämpfung" aufganommen.



 

     Fotos und Artikel von Michael-Günther Bölsche



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