Brand in ehemaliger Damerow-Kaserne
Feuerwehren bei Einsatzübung beobachtet / Fehler werden analysiert
Goldberg Es ist 19.12 Uhr, in Goldberg, Techentin, Wendisch Waren, Diestelow
und Neu Poserin heulen die Sirenen und rufen die Kameraden zur Einsatzübung.
"Feuer im ehemaligen Stabsgebäude der einstigen Bundeswehrkaserne und
es werden Personen vermisst", so die Alarmmeldung.
Einige Goldberger Kameraden sind als erstes vor Ort, sie waren gerade bei einer
Anfahrt nach Wendisch Waren, als der Alarm kam, hieß es.
So konnten sie um 19.20 Uhr bereits vor Ort die ersten Maßnahmen einleiten.
Nur vier Minuten später trafen die weiteren Wehren ein, bis auf Techentin.
"Da gab es bei der Anfahrt auf der Ampelkreuzung einen Verkehrsunfall
mit Sachschaden, deshalb fiel die Wehr aus", so Christoph Hülsebeck,
der gemeinsam mit Amtswehrführer Erwin Hennich die Übung leitet.
Die Wehren in Dobbertin und Mestlin waren diesmal nicht beteiligt,
da diese Wehren die Einsatzbereitschaft auf der Amtsebene sicher stellten.
Vor Ort spielten sich dramatische Szenen ab, denn die Statisten,
die die Verletzten und im Haus eingeschlossenen Personen mimten,
riefen lautstark um Hilfe. "Da haben Jugendliche mit Feuer gespielt und
das geriet außer Kontrolle", erklärt der Übungsleiter. In der Tat hätten die
Eingeschlossenen nicht aus dem Haus laufen können, denn die Nebelmaschinen
hatten ganze Arbeit geleistet und das gesamte Treppenhaus sowie
etliche Räume komplett mit einen dicken und undurchsichtigen Nebel versehen.
Während einige Kameraden die Steckleiter an das Gebäude stellen,
um von außen an die im zweiten Stock eingeschlossenen Jugendlichen zu retten,
bereiten andere den Innenangriff unter Atemschutz vor. Robbend, um unterhalb
des Nebels vorwärts zu kommen, tasten sie sich mit Hilfe starker Lampen Stück für
Stück vor. Per Funk bekommen sie von außen Hinweise,
in welchen Räumen die Eingeschlossen sind.
Nach knapp 40 Minuten ist die Menschenrettung, die stets Vorrang hat,
beendet und alle Personen aus dem Haus. Nun kann die eigentliche
Brandbekämpfung beginnen…
Am Ende gibt es eine erste Auswertung vor Ort und da gab es einige Mängel,
die die Übungsleitung festgestellt hatte. "Vor allem war es die Dauer der
Menschenrettung, die hat einfach zu lange gedauert und muss besser
organisiert werden. Auch die Einsatzleitung vor Ort muss besser koordiniert
werden", meinten Hennich und Hülsebeck übereinstimmend.
Die genaue Analyse wird in den Wehren vorgenommen und die Erkenntnisse
fließen in die künftigen Dienst- und Ausbildungsstunden ein.
Michael-Günther Bölsche
Fotos und Artikel von M.-G. Bölsche
|