Alte Einkaufshalle in Werderstraße abgebrannt:
Vier Wehren im Einsatz / Niemand verletzt
Goldberg • In der Nacht zum Sonnabend brannte in der
Werderstraße in Goldberg ein leer stehendes Gebäude,
in dem sich einst ein Einkaufsmarkt und Büroräume
befanden. Personen kamen nicht zuSchaden.
Es ist kurz nach 23 Uhr. Entspannt und freudig sind
der stellvertretende Amtswehrführer Alois Blaeske und
einige Kameraden noch im Goldberger Gerätehaus.
Sie haben nach der Ausbildung gemeinsam die
Fußballweltmeisterschaft am Fernseher verfolgt, als
der Pieper und die Sirene sie wieder ins das aktuelle
Geschehen vor Ort ruft: „Brand in der Werderstraße",
heißt es kurz und knapp in der ersten Meldung der
Integrierten Leitstelle Westmecklenburg. Alois Blaeske
ist mit dem Einsatzleiterwagen einer der ersten vor Ort.
„Hier sah ich, dass wir das nicht alleine schaffen. Vor
allem brauchen wir Atemschutzträger", so der
stellvertretende Amtswehrführer angesichts der vielen
Flammen und der Rauchentwicklung. Somit fordert er über
die Leitstelle zusätzliche Kräfte an. Diese kommen aus
Wendisch Waren, Dobbertin und Neu Poserin.
57 Kameraden sind nach wenigen Minuten im Einsatz.
Zum Glück können sie sich sogleich an die
Brandbekämpfung machen, da das Gebäude seit einiger Zeit
leer steht. Früher waren Büroräume in dieser Halle sowie
der Einkaufsmarkt „1000 Töpfe". Die Polizei ist
ebenfalls vor Ort und sperrt die Werderstraße komplett,
damit die Anfahrt für die Einsatzfahrzeuge gewährleistet
ist und keine Neugierigen die Löscharbeiten behindern
können.
Zum Glück keine Personen im Gebäude
Die Atemschutzträger haben inzwischen ihre Ausrüstung
angelegt und dringen vorsichtig unter Beachtung der
Sicherheitsvorschriften in das Gebäude ein. Die anderen
Kameraden bauen inzwischen die Wasserstrecke auf und
beginnen mit den Löscharbeiten. Schnell ist klar, dass
sich glücklicherweise keine Personen in den Räumen
befinden und gefährdet sind.
Immer wieder lodern die Flammen auf und die Kameraden
haben alle Hände voll zu tun. Von drei Seiten aus
richten sie ihre Strahlrohre auf das Gebäude.
Andere sind derweil dabei, das Dach aufzureißen,
um an die Glutnester zu kommen.
Nach rund einer dreiviertel Stunde kann Goldbergs
Wehrführer Ulf Maaß gegen 23.55 Uhr der Leitstelle
melden, dass der Brand unter Kontrolle ist. Noch
weitere 20 Minuten dauert es,dass die Meldung
„Feuer aus" erfolgt. Dies bedeutet nicht, dass die
Kameraden nun abrücken können. Kleinere Brandstellen
flackern immer wieder auf und müssen bekämpft
werden. Während die ersten Wehren dann gegen kurz nach
l Uhr wieder ihre Schläuche und Geräte einpacken,
richten sich die Goldberger aufdie Brandwache ein.
Denn es könnte sein, dass irgendwo das Feuer noch einmal
aufflackert. Erst nach 3.15 Uhr ist für sie der Einsatz
vor Ort beendet und sie rücken wieder ins Gerätehaus,
um dort alles für einen eventuellen neuen Einsatz alles
wieder herzurichten.
Brandstiftung ist nicht auszuschließen
Der stellvertretende Bürgermeister und Ordnungsamts-
leiter Marko Kinski verschafft sich vor Ort einen ersten
Überblick. Nicht nur für ihn, auch für die Feuerwehr und
die Polizei ist klar: Hier kann Brandstiftung nicht
ausgeschlossen werden, andere Ursachen sind eher
unwahrscheinlich. Aus diesem Grunde wird nun auch die
Kriminalpolizei die Ermittlungen zur genauen
Brandursache aufnehmen.
Zur Bezifferung der Schadenshöhe wollte sich noch
keiner festlegen. Man sprach in der Nacht vorerst
von einigen tausend Euro.
Artikel aus der schweriner Volkszeitung vom
03.06.2006
Der Einsatzort Werderstraße: Hier sind kurz nach
23 Uhr die ehemalige, jetzt leer stehende
Einkaufsstätte "1000 Töpfe"
sowie Büroräume in Brand geraten.
Die Kameraden müssen das Dach öffnen, um an die Brandnester zu kommen.